Die Vision der Trägerschaft
Zwei junge Frauen hatten die Vision, eine Kindertagesstätte zu eröffnen, in der sie sich selbst wohl fühlen würden. Dazu war ein Wechsel der Perspektive notwendig, da sie dies aus Kinderaugen beurteilen wollten. Viel Platz sollten die Kinder haben, damit sie sich jederzeit frei bewegen können. Ein Ort, an dem sich Menschen begegnen und zusammen den Tag erleben. Dazu sind Interaktionen zwischen den Kindern und den Fachpersonen besonders zentral. Es geht dabei um die Qualität der Gespräche, um Werte und Normen, welche vermittelt werden. Eine durchdachte und an die Bedürfnisse der Kinder angepasste Pädagogik, welche im Alltag gelebt und umgesetzt wird. Das Kind soll sowohl als Individuum wahrgenommen werden, aber sich auch als Teil der Gruppe fühlen.
Ein Beispiel, damit Sie nachvollziehen können, wie dies im Chiselschtei umgesetzt wird.
Eine Fachperson offeriert den Kindern ein Angebot. Sie erzählt dies im Morgenkreis und erklärt kurz, was Sie mit den Kindern vor
hat. Jedes Kind darf selbst entscheiden, ob es mitmachen möchte, oder lieber ins Freispiel zurückkehren will.
Das Bedürfnis des einzelnen Kindes wird dabei berücksichtigt und respektiert. Die Fachperson
nimmt die Antwort des Kindes neutral an. Es kann durchaus sein, dass die Fachperson ein Angebot macht und alle Kinder mitmachen müssen. In diesem Fall steht die Kindergruppe im Fokus. Das Bedürfnis der Gruppe wird höher
eingestuft. Im besten Fall hat das Kind Spass am Angebot, welches auf den Interessen der Kinder aufgebaut ist. Andernfalls kann sich aber auch leichter Frust zeigen und das Kind lernt, sich auf etwas einzulassen, oder auch
auszuhalten.
Auch wenn wir bedürfnisorientiert arbeiten, gibt es Ausnahmen. So kann es auch sein, dass ein Kind kurz vor Mittag Hunger hat, dann muss es bis zum Mittagessen warten (ausser Säuglinge). Wir lassen niemanden
gerne warten, doch für die Entwicklung des Kindes ist dies erforderlich. Einen Moment zu warten, sich in Geduld zu üben, sind wichtige Fähigkeiten, welche der Mensch in seinem Leben braucht, um tragfähige soziale Kontakte
einzugehen.
Der Chiselschtei soll eine Institution für Familien sein. Die Kinder sollen sich wohl fühlen, und die Eltern sollen mit einem guten Gefühl die Zeit ausserhalb verbringen können. Wir versuchen bei den Betreuungszeiten
und -Tagen den Eltern entgegen zu kommen, doch wir brauchen auch fixe Zeiten, in denen wir mit den Kindern etwas unternehmen können.
Kurz nach neun Uhr findet der Morgenkreis statt, beidem die Kinder
sehen, wer heute alles gekommen ist. Danach gehen wir gerne an die frische Luft oder machen ein Angebot. Besonders für die Gruppe ist es wichtig, zusammen den Morgen zu beginnen. Deshalb bestehen wir darauf,
dass die Kinder pünktlich erscheinen. Der Einstieg in den KiTa Alltag ist entscheidend für den Verlauf des Tages.
Die Qualität der Betreuung ist für uns zentral. Auf den Umgang zwischen den Fachpersonen, Kindern und Eltern legen wir besonders Wert. Wir verstehen dies als einen wichtigen Teil der Arbeit. Gerne nehmen wir Wünsche und Anregungen
der Eltern entgegen, doch dabei ist uns der gegenseitige Umgang mit Respekt und Akzeptanz wichtig.
Der Verein Kinderkrippen Chiselschtei ist auch Arbeitgeber. Wir beschäftigen ausschliesslich Fachpersonen und
Lernende. Wir befürworten Weiterbildungen. Die Angestellten des Chiselschteis haben ein Recht auf Pausen und Feierabend. Bitte respektieren Sie das auch. Wenn Sie ein Anliegen besprechen möchten, beschränken Sie dies bitte
auf die Öffnungszeiten.
Die Infrastruktur im Chiselschtei ist unser Sorgenkind. Auch die qualitativ hochwertigsten Möbel und Spielzeuge haben im Chiselschtei eine kurze Lebensdauer. Durch die
vielen Kinder wird das Spielzeug und die Infrastruktur stark belastet. Dies ist uns bewusst und wir sind ständig mit Renovierungen und mit Neueinkäufen beschäftigt. Leider sind unsere Mittel beschränkt, da wir die Tagespreise
für die KiTa und Hortplätze tief halten möchten und wir noch viele weitere Ausgaben haben. Als nächstes werden wir sicher den Boden der KiTa erneuern und wieder einmal einiges an Mobiliar ersetzen müssen.
Seit
der Eröffnung am 1. Februar 2003 hat sich vieles verändert. Zu unserer grossen Freude sind wir eine lebendige Organisation, welche sich weiterentwickelt.